Ein Geschenk für den alten Lange

Heute habe ich mich sehr gefreut. Eine Mitarbeiterin aus dem Laden kam zu mir, dies habe gerade ein Kunde für mich abgegeben, und überreichte mir einen kleinen grünen Notitzblock. Ein LANGE&CO-Handwerkernotzizbüchlein von 1956. Das war drei Jahre vor meiner Geburt, damals war noch meine Großmutter die Chefin. 

Leider war der Kunde schon weg, als ich das Büchlein bekam. Aber vielleicht erreicht ihn mein herzlicher Dank ja auf diesem Wege.

Ich fing natürlich sofort an zu blättern. Es ist interessant, was die Menschen so wichtig fanden, dass sie es auf einer Reihe von  vorgeschalteten Informationsseiten in so ein Buch einfügten. Neben den Kalendern für die nächsten zwei Jahre findet man „Postgebühren“ (eine Warenprobe bis 500g kostete 40 Pfennig Zustellgebühr),  Bundesbahntarife, „Physikalische und technische Maße“ , aber auch Tabellen zur Angestellten- und Invalidenversicherung (bei einem Wochenverdienst bis 6 DM betrug der Beitrag 50 Pfennige).  „Kassel-Niederzwehren Am Güterbahnhof“ steht auf dem Deckblatt als Adresse, das ist quer über die Frankfurter Straße keine 200 Meter vom heutigen Firmenstandort entfernt. 

Aber wie das damals war, erzähle ich ein anderes Mal. Heute geht es um Geschenke wie dieses kleine Notizbüchlein. Das war nämlich nicht das erste Mal, dass wir so etwas bekommen haben. Vor einiger Zeit kam ein ehemaliger Mitarbeiter in den Laden, der als Lehrling um ca. 1960 ein Foto vom damaligen Firmengebäude gemacht hatte, das er nun vorbei brachte. Und vor einigen Jahren bekam ich einen Anruf von dem heutigen Besitzer des Hauses meines Großvaters, er habe beim Abriss der baufälligen Garage („Remise“ nannte das meine Großmutter) ein altes Firmenschild gefunden. Auch das damals eine große Freude.

 
All diese schönen Erinnerungsstücke erhalten bei uns selbstverständlich einen Ehrenplatz.  Denn wir freuen uns wirklich über solche Dinge. Das Unternehmen hat inzwischen einhundertsechzehn Jahre auf dem Buckel, man sollte annehmen, dass sich da einiges ansammelt an Erinnerungen und an Gegenständen aus der Vergangenheit. Aber zum einen ist im Krieg vieles verloren gegangen. Zum anderen wird in Unternehmen nicht erstmal alles aufgehoben, sondern alles, was nicht mehr gebraucht wird, wird zeitnah entsorgt. Also ist jeder alte Gegenstand und jede Erinnerung, die zu uns zurück kommt, ein echtes und willkommenes Geschenk.

 
Viel Freude für das Wochenende wünscht Ihnen Ihr

Stefan Lange


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