Der alte Lange erinnert sich
In den 60er Jahren hatten wir unser Lager in einer dunklen, nur schwach beleuchteten Holzhalle mit einem niedrigen Fachwerkvorbau, liebevoll „Baracke“ genannt, am Güterbahnhof Niederzwehren. Für mich als Kind hatte das einen ganz eigenen Reiz. Von den Deckenbalken hingen Ketten und große Bündel auf Draht gezogener Holzverbinder. Es gab große Holzkisten mit Messing-Unterlegscheiben, vernickelt und blank. Das waren für mich Geschmeide und riesige Haufen Gold- und Silbermünzen, die schummrige Halle war eine Schatzhöhle. Das klingt vielleicht ein wenig romantisch, war es sicherlich auch. Aber Romantik hat ihren Preis. Unsere Abholkunden kamen in einem winzigen Verkaufsraum an; die vielleicht 12 qm Platz vor dem Tresen waren gleichzeitig der Windfang. Im Winter wurde ein dicker Vorhang vor die Eingangstür gezogen, damit es nicht so reinzog. Im Lager stand ein großer Ofen und im Winter war ich öfter auch am Wochenende mit meinem Vater in der Firma. Dann hat er Koks in den Ofen geschippt, dam